Sie steht im Schatten der großen Kirchen Hamburgs – die St. Pauli Kirche von 1820, die dem Amüsierviertel rund um die Reeperbahn seinen Namen gegeben hat. Bis Anfang des 19. Jahrhunderts war die Gegend noch als “Hamburger Berg” bekannt. Auch wenn der “Berg” nur ein kleiner Sandhügel war, so war er doch so prägend für diese Gegend vor den Toren Hamburgs, dass man noch heute sagt, man ist “auf” St. Pauli.
Seit 1833 ist die St. Pauli Kirche offiziell namensgebend für den Stadtteil. Die Kirche hatte aber einen Vorgänger. Bereits seit 1682 gab es hier eine einfache Holzkirche, die dem Heiligen Paulus geweiht war. Sie wurde während der französischen Besatzung im kalten Winter 1813/14, wie der gesamte Stadtteil niedergebrannt. Das war als die Franzosen Hamburg in Richtung einer kleinen belgischen Stadt mit Namen Waterloo verließen. Aus bekannten geschichtlichen Gründen kehrten sie nicht mehr zurück. Das neue St. Pauli wurde dann mit Gebäuden aus Stein errichtet und Teile davon haben selbst den Zweiten Weltkrieg überdauert.
Überdauert hat auch der Name Hein Köllisch – ein musikalischer und komödiantischer Superstar des ausgehenden 19. Jahrhunderts. Die Hamburger verehrten ihn so sehr, dass der Trauerzug bei seiner Beerdigung 1901 den Verkehr in Hamburg zum Erliegen brachte. Er ist im Schatten dieser Kirche aufgewachsen und der Platz vor der Kirche trägt bis heute seinen Namen.
- Kleine Aufgabe: Wer war Pastor an dieser Kirche von 1849 bis 1883. Die Antwort ist in Stein gemeißelt.
